Katarina Frostenson
Echos Schlund
Der rote Knochen
der Halsriss
wo sitzt sie
schneidend und knirschend
ihre Säge
Stimme, was bist du für ein Tier
unter dem, Stein
fünf Klafter
tief, die Koralle
aus: Katarina Frostenson. Sprache und Regen. Gedichte.
Aus dem Schwedischen von Verena Reichel.
Mit einem Nachwort von Monika Rinck.
© 2016 Carl Hanser Verlag München.
Weitere Gedichtbände (in deutscher Übersetzung):
Die in den Landschaften verschwunden sind.
Deutsch von Verena Reichel. (1999)
Katarina Frostenson | Geboren 1953 in Stockholm. Studium der Literatur-, Film- und Theaterwissenschaften. Heute verfasst sie in ihrer Heimatstadt Lyrik, Dramen sowie Prosa und ist darüber hinaus als Übersetzerin aus dem Französischen tätig. Literaturpreis des Nordischen Rates 2016.
Was Welt war, löst sich in den Gedichten der Katarina Frostenson auf in eine mit sich selbst im Streit liegende, eine verletzte und sich fortwährend selbst verletzende, rastlos bewegte Sprache. Aus deren Strömen und Stauungen aber ersteht wundersam wieder eine Welt, aus lauter „neugeborenen Gegenständen“ – nur zeigt sie sich jetzt albtraumhaft und verfremdet, schmerzhaft und schön.
Heinrich Detering
